Wie alles begann: Wir sprechen über Menschenwürde
In unserem neuen Jahresthema „Nationalsozialismus und Drittes Reich“ haben wir zuerst über ein ganz wichtiges Wort gesprochen: Menschenwürde.Wir haben gemeinsam gesammelt, was jeder Mensch zum Leben braucht – Dinge wie Schutz, Schlaf, Essen, Trinken, Liebe, Freiheit, Schulbildung und dass alle Menschen gleich viel wert sind.
Am Ende waren wir uns einig: Jeder Mensch ist wichtig – ohne Ausnahme.Ganz egal, wie jemand aussieht, wie groß er ist oder ob er eine Brille trägt. Und auch egal, ob jemand krank oder behindert ist. Niemand darf schlechter behandelt werden.
Wenn Unterschiede unfair gemacht werden
Wir haben über Beispiele gesprochen, die uns im Alltag begegnen:„Nicht nur Kinder mit Brille sind gut in der Schule.“„Nicht nur große Menschen dürfen Klassensprecher werden.“
So haben wir gemerkt: Manche Unterschiede gibt es, aber sie dürfen nie bedeuten, dass jemand weniger wert ist. Das war uns richtig wichtig.
Ein Blick in die Vergangenheit: Was im Nationalsozialismus passiert ist
Danach haben wir erste Symbole und Begriffe der Nationalsozialisten kennengelernt. Wir haben darüber gesprochen, warum bestimmte Zeichen heute verboten sind und warum sie damals für viel Leid gesorgt haben.
Nach den Ferien ging es dann mit einem schweren, aber wichtigen Teil weiter: dem Nationalsozialismus in Leipzig. Wir haben gelernt, wie Menschen wegen Krankheit oder Behinderung schlecht und grausam behandelt wurden. Das ist für uns besonders nah, weil wir selbst eine Förderschule im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung besuchen.
Erklärbox in leichter Sprache: Menschenwürde
➡️ Menschenwürde bedeutet: Jeder Mensch ist wertvoll. Jeder Mensch hat das Recht, gut und sicher zu leben. Niemand darf einem anderen wehtun oder ihn schlecht behandeln.
Gertrud Oltmanns – Ein Mädchen aus Leipzig
Wir haben die Lebensgeschichte von Gertrud Oltmanns kennengelernt.Gertrud hatte Trisomie 21. Sie lebte in Leipzig, genau wie wir. Doch im Nationalsozialismus durfte sie nicht so leben, wie sie es verdient hätte.
Gertrud wurde nur fünf Jahre alt. Sie war eines der vielen Kinder, die Opfer der sogenannten „Kindereuthanasie“ wurden. Wir haben darüber gesprochen, dass das Wort „Euthanasie“ eigentlich „schöner Tod“ bedeutet – aber damals ein Wort war, mit dem die Nationalsozialisten ihre grausamen Taten versteckten.
In Leipzig wurden rund 500 Kinder mit Behinderung ermordet. Es hat uns alle sehr bewegt, das zu erfahren.
Unser Besuch bei Gertruds Stolperstein
Gemeinsam haben wir ein Banner gestaltet: „Wir alle sind wichtig – ohne Ausnahme“.Mit diesem Gedanken im Herzen sind wir zum Stolperstein von Gertrud Oltmanns gegangen. Er liegt in der Oststraße, vor der alten Kinderklinik.
Wir haben dort weiße Rosen niedergelegt und eine Kerze angezündet – als Zeichen des Erinnerns und des Respekts. Danach sind wir noch zum Kindereuthanasie-Denkmal im Friedenspark gegangen.
Es war ein leiser, aber sehr besonderer Moment. Wir standen dort zusammen, haben nachgedacht und gemerkt: Erinnern macht stark.
Erklärbox in leichter Sprache: Stolpersteine
➡️ Stolpersteine sind kleine goldene Steine im Boden. Auf ihnen stehen die Namen von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden. Sie liegen vor den Häusern, in denen diese Menschen zuletzt freiwillig gelebt haben. Damit sie nicht vergessen werden.
Am Ende wissen wir: „Nie wieder ist jetzt“
Mit diesem Satz haben wir unseren ersten Projektabschnitt abgeschlossen.Wir haben verstanden, wie wichtig es ist, an Menschen wie Gertrud zu erinnern und heute mutig für andere einzustehen.
Denn: Wir alle sind wichtig. Immer. Ohne Ausnahme. 🕊️💛
Kurze Zusammenfassung
Wir haben über Menschenwürde gesprochen, viel über die Geschichte des Nationalsozialismus in Leipzig gelernt und Gertrud Oltmanns besucht. Dabei haben wir gemerkt, wie wichtig Erinnern und Zusammenhalt sind.
